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Kunz-Mahl – Catering aus Leidenschaft

Ein Porträt der Chefin Claudia Kunzmann

 

Text: Karin Titz

Fotos: Ute Prang

 

Beitrag aus BlickPunkt 30

Wer Glück hatte, durfte sie schon einmal probieren, die „Kleinspeise-Offenbarungen“ von Claudia Kunzmann und ihrem Team von Kunz-Mahl.
Schon optisch sind sie eine Freude, drapiert auf unifarbenen, handgetöpferten Steingutplatten. Sie leuchten wie der Süden persönlich; darauf ist zusammengestellt, was Herz und Magen sich nur wünschen können, dekoriert mit zarten Blüten und Kräutern aus dem hauseigenen Gärtchen, farblich zur Platte abgestimmt. Das Auge isst halt mit! Dazu ein liebevoll handgeschriebenes Schild am Holzstecker, das verrät, was hier auf der Platte liegt. Beißt man hinein, öffnen sich die Sinne, und alle Geschmacksknospen der Zunge jubeln.
Wenn Sie vielleicht meinen, dass hier übertrieben wird, so ist das falsch. An diesem Erleben wird kreativ und leidenschaftlich gearbeitet.

 

Seit 31 Jahren lebt Claudia Kunzmann mit ihrer Familie in Müngersdorf. Die studierte Juristin kam eher zufällig zu ihrer Lebensaufgabe. „Das war nie eine ernste Absicht, es war mehr die Leichtigkeit des Seins, das zu tun, was ich schon immer mit Hingabe gemacht hatte – kochen und neue Speisen ausprobieren“, erzählt Claudia Kunzmann strahlend. „Ich habe in unserer Rechtsanwaltskanzlei auch Kunstausstellungen organisiert und fand es nett, kleine Leckereien dazu zu servieren. Die erfreuten sich bald einer solchen Beliebtheit, dass ich von Besuchern, Freunden und Kunden angesprochen wurde, ob ich nicht auch mal was für sie machen könnte. Also legte ich los, ich probierte alles aus, kochte alles durch, stellte immer neu zusammen und dekorierte. Erst alleine, dann mit meinen Kindern und Freunden in meiner eigenen Küche. Die wurde sehr bald zu klein, und ich musste mich anders aufstellen.“

 

Es ergab sich, dass das Lokal „Eupener Eck“ an der Eupener Straße Ecke Widdersdorfer Straße frei wurde. Claudia Kunzmann handelte und mietete den stillgelegten Gasthof. „Ich habe zunächst nur die Küche renoviert und losgelegt. Ich wusste ja nicht, ob es klappt!“ Als es nach kurzer Zeit schon sehr gut lief, baute sie die ehemalige Gaststube zum Arbeitsbereich weiter aus. Nach bereits 17 Jahren an diesem Ort, ist Kunz-Mahl eine gut florierende Cateringfirma mit inzwischen 25 Mitarbeitenden, die im Wechsel eingesetzt sind.
„Die brauchen wir auch“, so Claudia Kunzmann, „Catering läuft das ganze Jahr über, irgendwo gibt es ja immer was zu feiern. Natürlich sind Mai und Juni besonders angefragt wegen Kommunion und vieler Hochzeiten.“
Die Arbeitsatmosphäre ist Claudia Kunzmann sehr wichtig. „Wenn es nicht nett ist, warum soll ich das dann machen?“ Bei Kunz-Mahl geht es familiär und lebendig zu, man zeigt sich, was man gemacht hat, nimmt Anregungen an, diskutiert, lobt einander und freut sich über jedes hergestellte Gut, das das Haus, nach dem prüfenden und wohlmeinenden Blick der Chefin, verlässt. „Wir sind hier kreativ und erfinderisch. Das inspiriert uns alle. Wir haben auch Spezialis-ten im Team, z.B. für Gebratenes, Gemüse, Salate, Käseplatten oder für Torten und Süßes. Ob ein Kuchen rund, dreieckig oder oval sein soll, alles wird möglich gemacht.“
Die Hauptaufgaben von Claudia Kunzmann sind vielfältig. Wichtig ist ihr das Kundengespräch. „Ich stelle mich ganz auf den Kunden ein. Mir ist wichtig, dass ich spüre, wie sein Fest für ihn am Schönsten wäre.“
Und immer wartet auf den Interessierten ein kleiner Teller, auf dem ein paar Häppchen vorbereitet sind, die einen kleinen Vorgeschmack auf den zu erwartenden Genuss bieten.
Das zentrale Thema für Claudia Kunzmann ist das Kochen. „Ich bin die Neugierige, immer auf der Suche nach tollen Rezepten. Ich lese viele Gourmetmagazine, auch französische und italienische, doch ich übernehme auch Ideen von Kunden in mein Repertoire, wie zum Beispiel die Frühlingsschnitte, ein Schwarzbrotquadrat mit Frischkäse, zwei Eischeiben darauf, dekoriert mit zarten Radieschenscheiben und mit bunten Gartenkräutern. Einfach aber traumhaft lecker.“

 

Das dritte Modul des Erfolges sind die Zutaten. Claudia Kunzmann kauft vieles selber ein, wozu sie regelmäßig mit Köchinnen Ihres Teams in den Süden Europas fährt, um sonnengereiftes Gemüse, unbehandelte Orangen und Zitronen und vieles mehr in Spanien, Italien und Portugal zu besorgen.  Alles andere bringt ein Lieferant, der einmal pro Woche in Italien einkauft. „Das Fleisch und die Eier kommen aus der Eifel, der Spargel vom Gut Domhöfe in Fischenich. Wir verwenden nur frische Zutaten. Bei uns gibt es nichts Fertiges, alles wird frisch hergestellt“, so die Chefin. Claudia Kunzmann mag es, „wenn Essen hochwertig ist und mit Liebe gemacht“. Was sie nicht mag ist, „wenn Menschen meine Buffets „zerfleddern“ und nicht dem Wert der Speisen entsprechend damit umgehen“. Genuss hat wohl auch etwas mit Ruhe und Zeit-Lassen zu tun.
Ihr bisher aufregendster Auftrag war die Einweihung des Kolumba-Museums in Köln. Vier Tage lang wurden verschiedene Gruppen von Interessenten bewirtet, Besucher, Architekten, der Klerus. „Das war schon spannend!“
Kunz-Mahl hat eine Website, die hervorragend informiert. Man kann sogar Kochpartys in den Räumen machen.
„Da steckt viel mehr dahinter, als man sieht“, meinte unsere Fotografin Ute Prang, als wir zum Interview Termin gingen. Wie recht sie hatte! Davon konnten wir uns in jeder Hinsicht überzeugen.

 

KUNZ-MAHL
Eupener Straße 172 | 50933 Köln
0221 499 45 96 | www.kunz-mahl.de

Bürgerverein Köln-Müngersdorf e.V.
Kirchenhof 4
50933 Köln

www.bvm.koeln

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