Alt-Müngersdorf hat wieder einen Bäcker

Die Zeit ohne Bäcker in Alt-Müngersdorf hat endlich ein Ende: Die Goldbergstube am Alten Militärring hat ihre Pforten geöffnet. Die Freude bei den Müngersdorfern über die Neueröffnung ist groß und so hat sich das Bäckerei-Café binnen kurzer Zeit zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt.

In seiner Goldbergstube bietet Michael Altindagoglu gemeinsam mit seinem Team neben frischem Brot und Backwaren auch Waffeln, gefüllte Paninis und eine vielseitige Frühstückskarte an. Michael Altindagoglu hat sich zur Aufgabe gemacht, das Traditionelle mit dem Modernen zu verbinden. „Wir möchten den Zeitgeist treffen und gleichzeitig auf Bewährtes zurückgreifen. Jeder soll sich von unserem Angebot angesprochen fühlen, vom Arbeiter bis zum Hipster“, erklärt der 26-jährige Betreiber. So kommen in der Goldbergstube die Liebhaber des klassischen Kochschinken-Brötchens (natürlich ohne Salat!) genauso auf ihre Kosten wie Fans der veganen Avocado-Creme-Schnitte. Täglich werden hausgemachte Kuchen und Torten angeboten – vom saisonalen Blechkuchen bis hin zum Tiramisu mit Pistazien.

Das kulinarische Angebot der Goldbergstube schlägt eine Brücke zwischen Okzident und Orient. Weckchen, Roggen-und Weizenbrötchen sowie Brotsorten wie Kürbiskern-, Malzkornbrot und die Dinkelkruste reihen sich neben türkischen Sesamringen und Börek. Das Frühstück gibt es klassisch mit Rührei oder orientalisch mit der würzigen Sucuk-Wurst und Hummus.

Die Goldbergstube ist ein richtiger Familienbetrieb: Auch Bruder Antvan und Schwägerin Maria bedienen regelmäßig hinter der Theke. Michaels Mutter, die über 25 Jahre Erfahrung im Konditorenhandwerk vorweisen kann, verantwortet die Küche. Eine weitere Goldberg-Filiale betreibt das Familienteam seit fünf Jahren im Kölner Norden. Die Bedeutung der Familie spiegelt sich auch im Namen der Bäckerei wider: „Altindag“ bedeutet im Deutschen „Goldberg“. Altindagoglus Eltern, orthodoxe Christen, stammen aus Antakya in der Türkei nahe der syrischen Grenze.

Zu dem modern und gleichzeitig gemütlich eingerichteten Café mit hellen Holztischen und Messinglampen gehört auch eine Barista-Ecke. Der Kaffee kommt von der Kölner Edelrösterei Schamong. Ein zweiter Raum bietet weitere Sitzmöglichkeiten und kann auch für größere Gruppen reserviert werden.

So sah es in den 1920er bis 1930er Jahren an der Militärringstraße (heute: Alter Militärring), Ecke Wendelinstraße aus. Interessant: Links an der Wand die Plakatwand mit Wahlplakaten. Ist der Mann vor der Tür Bäcker Peter Hackenbroich persönlich? Die kleinen bäuerlichen Gebäude wurden 1934 bis 1935 abgerissen und durch ein großes, urbanes Wohn- und Geschäftshaus ersetzt, so wie es heute zu sehen ist. Zum Vergrößern aufs Foto klicken oder tippen. Foto: © Koerfer-Archiv / BVM