Weg des Gedenkens: Die 8a kümmert sich

Seit diesem Schuljahr kümmert sich die Klasse 8a der LVR-Schule Belvedere in Müngersdorf regelmäßig um die Pflege des Gedenkorts Deportationslager Müngersdorf am Walter-Binder-Weg. Denn der Ort des Gedenkens liegt in unmittelbarer Nähe zu der Förderschule.

Was Jockel Keybets und Georg Blömeke mit ihren Schülern begonnen haben, führen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a mit ihren Lehrern Jonas Paulheim und Ralph Mertens nun weiter fort. Ausgerüstet mit Schubkarre, Besen, Schaufeln, einem Laubbläser und Müllzangen machen sich die Jugendlichen einmal pro Woche auf den Weg, um den Ort des Gedenkens zu reinigen. Die Arbeit ist nicht wenig: Die jungen Leute sammeln Müll ein, jäten an der Skulptur und den Infotafeln Unkraut und befreien den Weg von Blättern.

 

Eine starke Truppe: Die Schülerinnen und Schüler der 8a bei ihrem freiwilligen Einsatz am Weg des Gedenkens.

Zur Vorbereitung auf diese nicht nur ehrenamtliche, sondern sehr ehrenvolle Aufgabe wurde die Klasse 8a im Geschichtsunterricht für die Thematik des Nationalsozialismus sensibilisiert. Mitte September erhielt die Klasse Besuch von den Initiatoren des Gedenkortes: Ehrenvorsitzende des Bürgervereins Müngersdorf Hildegard Jahn-Schnelle sowie Kurt Schlechtriemen, Autor mehrerer Publikationen über das Deportationslager Müngersdorf. Sie klärten über die Entstehung und die Geschichte dieses Ortes auf und bedankten sich herzlich für das ehrenamtliche Engagement der Schülerinnen und Schüler. Durch die Tätigkeit in der Denkmalpflege bleibt die Geschichte lebendig und die Opfer werden nicht vergessen, so Lehrer Ralph Mertens.

 

Hildegard Jahn-Schnelle und Kurt Schlechtriemen vom BVM (rechts im Bild) bedanken sich bei der 8a für ihren ehrenvollen Einsatz.

Der Gedenkort besteht aus drei Stelen mit Informationstafeln, die entlang des Gedenkweges aufgestellt sind. Der Gedenkweg verbindet den Ort des ehemaligen Barackenlagers mit dem in den 60er Jahren abgerissenen Fort V, wo sich heute die Stahlskulptur des Künstlers Simon Ungers befindet. Diese Skulptur ist 19 Meter lang und 4 Meter hoch, steht auf einem Teil des Fundaments des Fort V und erinnert sowohl an die Zugwaggons mit ihren kleinen Fenstern, in denen die Menschen eingepfercht wurden, bzw. die Schienen, auf denen die Züge zu den Vernichtungslagern fuhren.

 

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Während der NS-Zeit wurde in dem Deportationslager - ein Barackenlager im Bereich der heutigen Kleingärten und im abgerissenen Fort V - tausende jüdische Bürger zur Zwangsarbeit gezwungen. Von dort aus wurden sie unter menschenunwürdigen Bedingungen in die Konzentrationslager nach Osteuropa deportiert und dort von den Nazis ermordet.

 

10/2023

Fotos: Ralph Mertens, LVR-Schule Belvedere

 

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