Stand der Bauarbeiten im Oktober 2023

Die langjährige Baustelle am Bahnhof Belvedere - natürlich fordert sie Fragen heraus: Was passiert da eigentlich? Wieso dauert das so lange? Wann wird das mal fertig werden? Antworten gibt ein spannender Zwischenbericht von Sebastian Engelhardt vom Förderkreis Bahnhof Belvedere e.V. inklusive einer Fotostrecke weiter unten.

Zunächst wäre dazu grundsätzlich festzustellen, dass es sich bei der Nutzungsänderung vom privat bewohnten Wohnhaus zum öffentlichen Veranstaltungsort um eine sehr komplexe Baustelle handelt. Die Erfüllung der Auflagen der NRW-Bauordnung für öffentliche Gebäude werden in der praktischen Umsetzung durch unzählige weitere Bestimmungen des Denkmal- und Landschaftsschutzes, welchen das Objekt unterliegt, in hohem Maße erschwert.

 

Hinzu kommt, dass äußerlich ein großer Teil der bisher erfolgten Maßnahmen für das Publikum unsichtbar bleibt. Waren die Dachsanierung und Restaurierung der Fenster wie auch die Errichtung des Hochbaus des Zugangsbauwerks für Passant:innen der Belvederestraße gut sichtbar nachzuverfolgen, so blieben gleichzeitig viele andere Maßnahmen im Inneren des Gebäudes unsichtbar.

 

Dazu gehörten die Reparatur der im Zuge der Dachsanierung entdeckten massiven Schäden am Fachwerk der Wände des Treppenhauses ebenso wie die Entfernung nichtbauzeitlicher Trennwände im Gebäude oder die Ertüchtigung der gesamten Holzbalkendecke auf die aktuellen Belastungswerte durch den Einzug von Stahlträgern.

 

Der Errichtung des Zugangsbauwerks ging eine Erweiterung des Kellers im Bestandsbau voraus, welcher wiederum mit einer Konsolidierung der Fundamente des Baudenkmals einher ging. Insbesondere diese äußerlich nicht sichtbaren Maßnahmen in den unterirdischen Bereichen stellten ebenso umfangreiche wie bautechnisch äußerst anspruchsvolle Aufgaben dar. Daher soll im Folgenden dargestellt werden, was in diesem Bauabschnitt geschaffen wurde.

 

Da der historische Bestandsbau bei seiner Errichtung 1839 nur zu zwei Dritteln unterkellert wurde, lag es nahe, bei den aktuell anstehenden Zu- und Neubaumaßnahmen das Kellergeschoss nicht nur unter dem Baudenkmal zu vervollständigen, sondern dieses zur Realisierung der geforderten Barrierefreiheit auch unterirdisch an das Zugangsbauwerk anzubinden. Durch die Erweiterung dieser Anbindung auf die gesamte Breite des Bestandsbaus wurde zugleich weitere benötigte Nutzfläche für die bei öffentlicher Nutzung unabdingbare Infrastruktur gewonnen (Sanitäranlagen, Garderobe, Technik- und Lagerräume).


 

Oben ein Aufriß vom Bahnhofsgebäude. Die grünen Ziffern geben die in den nachfolgenden Bildern beschriebenen Bauschwerpunkte an. Links vom Hauptgebäude die schraffierte Fläche ist der Bereich des neuen Erschließungsbauwerks. Zur Orientierung: Die Linksrichtung der Zeichnung ist Norden.

 

Schwerpunkt 1, Entstehung des neuen Kellerraums und Sanierung der Bestandsfundamente. So sah es im November 2019 aus. Ursprünglich war dieser Bereich vom Bahnhof nicht unterkellert. In kleinen Schritten wurde vom Bestandskeller aus die alte Bodenplatte untergraben, entfernt und die historischen Mauern mit neuen Kellerwänden unterfangen.

 

Februar 2020: Neue Keller-Nordwand mit Durchgang zum zukünftigen Zugangsbauwerk. Man beachte in der Türöffnung das noch vorhandene Erdreich: Wo der Fotograf steht, gab es vorher keinen Kellerraum. Unten im Bild die neuen, ca. 1 m breiten Basisfundamente mit Horizontalsperre (gegen aufsteigende Feuchtigkeit).

 

Ein anderer Blick aus dem neu geschaffenen Kellerraum. Obere Hälfte: Eine vorhandene Tür im EG zum Wintergarten. Die horizontalen Streifen sind das alte Bestandsfundament.

 

 

 

Unten: Fundamente mit Horizontalsperre, Kellerboden mit verlegten Grundleitungen vor Einbringen der Bodenplatte.

Blick aus dem EG hinab in den neuen Keller nach dem Gießen der Bodenplatte.

Vorbereitete Verschalung im neuen Keller zum Gießen der neuen Betondecke zwischen Keller und Erdgeschoß.

Fertig: Blick im EG auf die neue Bodenplatte im Nordraum. Links der Durchgang zum Wintergarten (siehe oben). In der Mitte der nach außen führende zukünftige Wirtschaftseingang (Catering- und Aufwärmküche geplant).

 

Schwerpunkt 2, Sanierung der Bestandsfundamente im mittleren alten Kellerraum.

Oben: Unterfangung der bestehenden Fundamente sowie Vertiefung des Kellerbodens.

 

Links: Über die Schulter geschaut: Mühevolle Arbeit bei der Sanierung der Bestandsfundamente.

 

Unten: Saubere Maurerarbeit. Neues Fundament mit Horizontalsperre.

 

 

 

 

 

Bauschwerpunkt 3, Sanierung der Gurtbögen und Mauern im Bereich des Treppenhauses (links).

 

 

 

 

 

 

 

Unten: Fast schon Bergwerk: tiefer Arbeits-Schacht im Treppenhaus für die Fundamentunterfangung.

Im Bestandskeller wurde zudem eine Sanierung des historischen Mauerwerks, eine Ertüchtigung der Fundamente und eine Erneuerung des Kellerbodens durchgeführt.

 

 

Schwerpunkt 4, der Neubau des Zugangsbauwerks mit künftig barrierefreier Erschließung des Bahnhofs über den neugeschaffenen Kellerraum.

Oben: Nach Fertigstellung der Vollunterkellerung bzw. des neuen nördlichen Kellerraums konnte die Baugrube für das Zugangsbauwerk ausgehoben werden.

 

Links: Der Grundriss ist schon gut erkennbar. In der Mitte der Fahrstuhlschacht, die neuen Kellerräume sind in Arbeit, das Kellergeschoss des Neubaus füllt die gesamte Baugrube.

 

Unten: Der Rohbau des Zugangsbauwerks ist fertig. Das Kellergeschoss erstreckt sich nun unter dem gesamten Gebäudekomplex und bietet Raum für die benötigte Infrastruktur.

 

Text u. alle Fotos auf dieser Seite: Sebastian Engelhardt, Förderkreis Bahnhof Belvedere e.V.

 

Mehr über die Geschichte des Bahnhofs Belvedere auf den Web-Seiten des Bürgervereins > hier entlang

 

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