Lärm ohne Grenzen?

Stadionvorwiesen als umstrittener Veranstaltungsort

Sportpark Müngersdorf 

 

Text: Jürgen Pohle

Foto: Hildegard Jahn-Schnelle

 

Beitrag aus: BlickPunkt 25

Stand 2014

 

Rückblick auf den Sommer 2014: Im Gegensatz zu den Vorjahren fanden die jährlichen Open-Air-Konzerte im Sportpark Müngersdorf nicht im Stadion selbst oder auf der Jahnwiese statt, sondern überwiegend auf den Stadionvorwiesen. Dafür mag es viele Gründe gegeben haben, hatte aber für die Müngersdorfer Bürger den erheblichen Nachteil, dass sie viel stärker beschallt wurden als in den Vorjahren. Ein allseits eingeforderter Lärmschutz kann indes auf dieser freien Fläche nicht in der Art gewährleistet werden wie bei einer Veranstaltung im Stadion.
Aber: Wieviele solcher Wochenenden, ohne die anderen Belastungen wie Verkehrsengpässe, Verschmutzungen, Hooligan-Aufmärsche, Helikoptereinsätze etc. zu nennen, sind zumutbar? Wir erlebten den Höhepunkt des Müngersdorfer Lärmsommers etwa bei der Veranstaltung „Colonia Olé“ am 28. Juni 2014 mit einer Dauerbeschallung von 13 Uhr bis 23.30 Uhr. Um eine Lösung für künftige Sommer zu finden, nahm der Bürgerverein „Colonia Olé“ zum Anlass, aktiv das Gespräch mit der Stadtverwaltung zu suchen. Erfreulicherweise fanden wir Gehör.
Wir wiesen auf die zahlreichen Belastungen Müngersdorfs durch die häufigen sportlichen und gewerblichen Nutzungen des Sportparks hin, die in den letzten Jahren stark zugenommen haben, zumal zwischenzeitlich fast jede Veranstaltung zu einem „Event“ mit lauter Beschallung geworden ist. Die erste Resonanz der Stadtverwaltung war positiv. Es stellte sich sehr schnell heraus, dass die Vielzahl an Veranstaltungen und die verschiedenen Lärmverursacher nicht bekannt waren, zumal auch private Veranstalter und die Sporthochschule beteiligt sind. Sport- und Umweltamt waren umgehend bereit, die Federführung zu übernehmen.


„Runder Tisch“
Im Anschluss an ein weiteres Gespräch im August mit Vertretern des Bürgervereins wurden alle potenziellen Lärmverursacher auf die rechtlichen Grenzen hingewiesen, wonach nicht mehr als fünf „laute“ Veranstaltungen pro Jahr in einem sogenannten Lärmquartier genehmigt werden dürfen. Parallel dazu haben das Sport- und Umweltamt mit dem Bürgerverein einen „runden Tisch“ initiiert. Ziel ist es, bis Ende des Jahres konkrete Maßnahmen zu vereinbaren, die sowohl die Häufigkeit als auch die Dauer des Lärms verringern sollen. Die Bereitschaft der Stadtverwaltung, sich dieses Themas anzunehmen, ist weiterhin sehr groß (wenn auch eher ungewöhnlich). Bereitschaft alleine genügt sicher nicht, und wir werden nur dann mehr Ruhe in unserem Veedel haben, wenn wir weiterhin aktiv auf besagte Störungen aufmerksam machen und uns kontinuierlich zu Wort melden. Vorschläge zur weiteren Verbesserung der Situation sind herzlich willkommen. Denn gewonnen ist noch nichts, obwohl wir auf einem guten Weg sind, den Sommer in Müngersdorf erträglicher zu machen.

 

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